Ausrüstungsliste für den Nordkalottleden

Unsere Ausrüstung für 1,5 Monate Trekking durch Nordskandinavien im August und September 2019. Ich erkläre, wieso wir uns für diese Zusammenstellung entschieden haben und was wir beim nächsten Mal anders machen würden.

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Allgemeines

Vor jeder Trekkingtour macht man sich natürlich lange Zeit Gedanken und stöbert im Internet nach Erfahrungsberichten.

So orientierten auch wir uns an Artikeln im Netz. Mittlerweile haben wir jedoch selbst viel Erfahrung gesammelt und wissen daher, welche Ausrüstung wir benötigen.

Bei der Erstellung dieser Liste haben wir uns auf Temperaturen bis -5°C, regelmäßigen Regen und hohe Windgeschwindigkeiten eingestellt. Ebenso robust musste daher auch das Equipment sein. So haben wir uns hier und da lieber für ein Kilogramm mehr entschieden.

Das Gesamtgewicht der Ausrüstung für zwei Personen liegt so bei 31kg und ist damit relativ hoch. Das Gewicht teilt sich dabei auf Kleidung auf, die wir während der Tour trugen all jenes, dass sich im Rucksack befand.

Im folgenden gehe ich auf die Zusammenstellung genauer ein. Hier ist jedoch erstmal die Packliste:

Packliste 📄

Für Beide 👧+👦

GegenstandKategorieAnzahlGewicht in g
Hilleberg Keron 3 und ZeltunterlageCamping13.700
ZeltstangenCamping1760
Powerbank 20000mAhTechnik2420
KompassSonstiges1307
GaskartuscheKochen2270
Topf und PfanneKochen1270
ZeltheringeCamping1260
RegenschirmKleidung2260
GaskocherKochen1246
HandtuchHygiene1222
HirschtalgcremeHygiene1200
Portemonnaie und DokumenteSonstiges1200
Erste-Hilfe-Set und BlasenpflasterMedizin1170
Zahnbürste und TubeHygiene1135
GewürzstreuerKochen1130
Wassersack 5lAufbewahrung1125
Ladekabel und AdapterTechnik1122
KlopapierHygiene1120
WaschmittelHygiene1118
PanzertapeSonstiges181
Schweizer TaschenmesserHygiene180
WasserfilterKochen177
HygienetascheAufbewahrung175
Opinel N09Kochen158
KartenSonstiges355
DNT-SchlüsselSonstiges150
TrinkflascheAufbewahrung240
SeilSonstiges140
FeuerstahlKochen128
GöffelKochen223
FeuerzeugKochen117
RasiererHygiene18
StreichhölzerKochen18
OhropaxMedizin43
Gesamt8.678

Ausrüstung für Jenni 👧

GegenstandKategorieAnzahlGewicht in g
RucksackAufbewahrung12.350
WanderstiefelKleidung11.670
Schlafsack 700Camping11.250
IsomatteCamping1970
DaunenjackeKleidung1640
WanderstöckeSonstiges1430
WanderleggingsKleidung1300
RegenhoseKleidung1250
HandyTechnik1240
Softshell-JackeKleidung2232
RegenjackeKleidung1220
Wasserfeste HandschuheKleidung1196
ThermoleggingsKleidung2130
Binden, ...Hygiene1103
Sport-BHKleidung1103
Stoff-HandschuheKleidung1100
MützeKleidung197
Funktionsshirt kurzKleidung196
WandersockenKleidung273
Gesamt9.450

Ausrüstung für mich 👦

GegenstandKategorieAnzahlGewicht in g
RucksackAufbewahrung13.500
WanderstiefelKleidung12.038
📸 Kamera, Objektiv und AkkusTechnik11.606
IsomatteCamping11.210
Schlafsack 400Camping1855
WanderstöckeSonstiges1482
DaunenjackeKleidung1460
WanderhoseKleidung1388
KameratascheAufbewahrung1327
RegenhoseKleidung1312
RegenjackeKleidung1303
Softshell-JackeKleidung1286
Warme UnterhoseKleidung1250
Actioncam und AkkusTechnik1225
HandschuheKleidung1200
SmartphoneTechnik1196
FunktionsshirtKleidung1183
Flip FlopsKleidung1120
WandersockenKleidung273
UnterhoseKleidung366
Gesamt13.080

Zusätzliche Bemerkungen

Zelt

Unser kleines Zwei-Mann-Zelt von den vorherigen Touren haben wir diesmal durch ein 3-Mann-Zelt ersetzt. Das kleinere Zelt musste hauptsächlich aus Komfortgründen weichen. Da wir regelmäßig Pausetage im Zelt verbringen, war uns der Vorgänger etwas klein.

Wir entschieden uns beim Kauf für das Keron 3 von Hilleberg. Von meiner Radtour im Sommer 2015 hatte ich noch gute Erinnerungen an das Hilleberg Kaitum 3. Das Keron ist das etwas schwere, aber stabilere Version des Kaitums. Vom Aufbau sind beide identisch.

Das Zelt hat uns während der gesamten Tour absolut überzeugt. Es bietet auch für Pausetage einen großen Komfort und ließ sich sehr gut an die Begebenheiten anpassen. Durch das Belüftungssystem konnten wir individuell einstellen, ob wir es warm oder frisch haben wollen. Reduziert man die Belüftung, kann das Zelt die Wärme sehr gut halten. Dabei bildet sich jedoch auch Kondenswasser im Inneren, dass dann nicht mehr so gut abziehen kann. Wir verwendeten das Zelt so meistens mit maximaler Belüftung.

In beiden Apsiden war genug Platz für die Rucksäcke und das Kochen an regnerischen Tagen.

Diesen Komfort erkauft man sich natürlich mit einem hohen Gewicht von 4,7kg. Damit wiegt das Zelt doppelt so viel, wie unser vorheriges Zwei-Personen-Zelt (Antao II Light von Reijka). Uns waren es die zusätzlichen zwei Kilogramm wert. Hier könnte man einsparen indem man auf kleinere und leichtere Zelte zurückgreift. Dabei geht man jedoch nicht nur einen Kompromiss in Sachen Komfort, sondern auch Stabilität ein. Mit einem 500g schweren Ultraleicht-Zelt würden wir uns nicht in die oftmals stürmischen Winde von Skandinavien begeben.

Ein kleines Missgeschick mit dem Zelt passierte uns jedoch während der Tour. So hat es eine Zeltstange beim Sturm leicht verbogen, weil ein seitlicher Hering nicht ausreichend hielt. Dieser ließ sich nicht vollständig in den Boden rammen, weil sich unter der kleinen Erdschicht Felsen befanden. In der Folge wurde er beim Sturm aus dem Boden gerissen. Der Wind prallte seitlich auf das Zelt und verbog das mittlere Stangensegment. Es broch nicht und das Zelt war weiterhin verwendbar. Nach der Tour mussten wir jedoch einige Segmente der Stange ersetzen.

Aus diesem Fehler haben wir gelernt und legten seitdem, wenn immer möglich zusätzliche Steine auf die Heringe. Das kleine Missgeschick hat sich zm Glück nicht wiederholt.

Regenschirme??? ☔

Vor der Tour schenkte uns Jennis Bruder zwei Regenschirme und empfahl uns diese unbedingt mitzunehmen. Wir waren etwas skeptisch. Was nützen Regenschirme, wenn es stürmt und sie davon fliegen? Außerdem kam uns beim Trekking noch nie jemand damit entgegen. Wie sieht es denn aus, wenn man mit Regenschirm durch die Wildnis spaziert?

Entgegen unserer Skepsis, entschieden wir uns glücklicherweise beide Schirme mitzunehmen. Es dauerte nur etwa zwei Tage, bis wir sie zum ersten Mal einsetzten. Insgesamt haben sie uns während der gesamten Tour unzählige Male vor leichten bis mittlerem Regen geschützt. Der Schirm hält dabei nicht nur trocken, sondern steigert auch die Motivation ungemein.

Im Gegensatz zur Regenjacke, sollte man ihn bei starkem Wind jedoch lieber im Rucksack lassen. Wenn es aber, wie so oft in Skandinavien, plötzlich anfängt zu nieseln, ist der Schirm schnell aus der Tasche geholt und sofort einsatzbereit. Auch die verregneten Pausen kann man so im Trockenen verbringen.

Wenn man kein Problem mit verwunderten Blicken anderer Trekker hat, ist der Regenschirm ein Must-Have. Wir werden beide auch bei den nächsten Touren mitnehmen.

Fazit 📰

Leider stellt man erst während der Tour fest, welche Ausrüstung sich bewährt, oder was man beim nächsten mal verbessern kann. Oft ist es auch so, dass man erst dann merkt, was man beim nächsten mal lieber eingepackt hätte.

So war es bei unserer Tour glücklicherweise nicht. Für jede Wetterlage waren wir gut gerüstet und haben weder zu viel, noch zu wenig Kleidung dabei gehabt.

Optimierungspotential gibt es dennoch. Beim nächsten Mal würden wir sicherlich auf einige schwere Ausrüstungsgegenstände verzichten. Den Kompass (307g) werden wir demnächst durch ein leichteres Exemplar ersetzen.

Auch bei den elektronischen Geräten können wir viel Gewicht sparen. So haben wir in der Regel nur ein Smartphone (240g) verwendet. Das Zweite lassen wir beim nächsten Mal getrost zu Hause. Dann könnte man ebenfalls auf eine Powerbank verzichten, die immerhin stolze 420g wiegt.

Bis auf diese Optimierungen waren wir mit unserer Ausrüstung sehr zufrieden und werden diese Liste auch als Grundlage für zukünftige Touren nutzen.

erstellt von Martin am 3. August 2020

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